„In einen Oberpfälzer würde ich sofort investieren!“

„Gründen, aber wie?“ lautete das Thema für den 3. grünen Stammtisch, von Dr. Günther Edenharter für den grünen KV Amberg initiiert und moderiert. Simone Maaß, grüne Direktkandidatin des hiesigen Stimmkreises, begrüßte zu Beginn alle Gäste und Teilnehmenden dieser spannenden Diskussionsrunde, bei der die Rahmenbedingungen für Startups und die wirtschaftliche Entwicklung in unserer Region im Mittelpunkt standen.

Stellvertretend für den Amberger Raum berichtete Siegfried Schröpf von seiner Ausgründung von Grammer Solar aus dem Grammerkonzern. „Viele haben mich für verrückt gehalten“, so der Geschäftsführer von Grammer Solar, „heute bin ich besonders froh darüber. Es hat sich gelohnt.“ Dr. Bastian Vergnon von der OTH Amberg-Weiden zollte dieser Gründertätigkeit Respekt, denn „die Leute brauchen Role-models“. Gerade unter den Frauen sind laut dem Projektleiter, der an der OTH unter anderem für das Thema Gründung zuständig ist, diese Rollenvorbilder besonders rar – wären aber umso nötiger. Laut Prof. Dr. Reinhard Meier, selbst erfolgreicher Gründer und Investor in Startups in der Medizinbranche, sind die Oberpfälzerinnen und Oberpfälzer übrigens die perfekten Gründer. „In die würde ich sofort investieren. Wenn sich die etwas in den Kopf setzen, dann ziehen sie es durch!“ Siegfried Schröpf konnte dies nur bestätigen und lobte die Bodenständigkeit der Oberpfälzer Bevölkerung. „Leute sind das wertvollste Pfund“, so der Amberger. Von der Politik erwartet er kein Paradies, wünscht sich aber weniger Regelwut. Inhaltliche Arbeit sollte unbedingt den Vorrang haben vor Dokumentationspflichten. MdB Dr. Hannes Wagner hörte sich die Argumente aufmerksam an und verwies darauf, dass immerhin für die Kunden der Solarbranche einige bürokratische Hürden bereits abgebaut worden seien – was
Siegfried Schröpf gerne bestätigte. Der Vergleich mit den USA brachte hervor, dass man in Deutschland deutlich weniger risikofreudig sei in Sachen Investitionen. Anders als hierzulande investieren dort insbesondere Pensionsfonds und Ärztekassen im Bereich Startups. Hannes Wagner bot an, diese Ideen mit in die Arbeitsgruppen nach Berlin zu nehmen. Gleichzeitig freute es ihn, dass die gewerblichen „Hidden Champions“ der Oberpfalz vielleicht nicht groß bekannt sind, aber dafür – in der jeweiligen Nische – wahnsinnig gute und auch erfolgreiche Arbeit leisten.
Das Publikum verfolgte die Diskussion aufmerksam und bereicherte sie mit eigenen Fragen und Beiträgen. Schließlich wurde der Abend nicht nur mit vielen neuen Erkenntnissen beendet, sondern zusätzlich mit der Gewissheit, dass auch in der Oberpfalz im Bereich Gründung viele Menschen mit Engagement und Herzblut unterwegs sind.